Strategische Produktentwicklung für weasl
Im Sommer 2024 unterstützte Evolution die iSAX GmbH & Co. KG bei der Weiterentwicklung der Produktstrategie ihres Werkerassistenzsystems weasl.
Hierbei kam die Methodik der Strategischen Produktentwicklung mit Ervolution, kurz SPE zum Einsatz.
Dieser Artikel bietet Ihnen einen Einblick in die Ziele, die Vorgehensweise und Ergebnisse einer strategischen Produktentwicklung mit Ervolution.
Das Werkerassistenzsystem weasl
Ein Werkerassistenzsystem ist eine wertvolle Investition für Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse optimieren und die Qualität ihrer Produkte verbessern möchten. Von der Bereitstellung digitaler Arbeitsanweisungen und tagesaktueller Unterlagen bis hin zur automatischen Dokumentation aller Arbeitsschritte:
Mit dem Werkerassistenzsystem weasl von iSAX binden Unternehmen ihre Werker in die Digitalisierung ihres Unternehmens ein und schaffen die Basis für die nachhaltige Optimierung manueller Prozesse. Die einzigartige Flexibilität des Systems ermöglicht es Unternehmen, ihre Fertigungs- und Montageprozesse genau nach ihren Anforderungen zu gestalten.
Zielsetzung und Vorgehen
Mit der Anwendung der SPE verfolgte die iSAX das Ziel, die bestehende Produktstrategie von weasl zu verifizieren und insbesondere auf den oberen drei Ebenen der Product Vision Pyramide zu schärfen.
Das primäre Ziel war eine noch stärkere Fokussierung der Produktentwicklung auf die strategischen Ziele. Ergänzend galt es, mit Hilfe der Außensicht neue Impulse für Entwicklung, Vertrieb und Marketing zu erhalten.
Entsprechend der Methodik fand zunächst in einem Vorgespräch die Ermittlung des aktuellen Status und des Potentials der SPE statt. Anschließend wurde der Ist-Stand der Produktstrategie von weasl analysiert und auf die Product Vision Pyramide der SPE projiziert. Im dritten und wichtigsten Schritt arbeiteten wir gemeinsam mit den Produktverantwortlichen an Vision, Mission, Strategien sowie einer exemplarischen Roadmap. Die folgenden Ergebnisse können wir im Rahmen dieser Fallstudie vorstellen:
Vision
Für den Einsatz eines Werkerassistenzsystem ergab sich aus den Megatrends der Digitalisierung und Automatisierung für die iSAX eine Vision, in der die optimale Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Mittelpunkt steht.
Sie wurde durch 14 konkrete Trends aus den Themenkomplexen Technik, Soziales, Produkte und Prozesse untermauert. Diese Trends werden durch die iSAX kontinuierlich beobachtet, um auf etwaige Veränderungen schnell und zielgerichtet zu reagieren.
Zu den Trends aus dem Bereich Technik gehört beispielsweise der Einfluss der künstlichen Intelligenz auf die Werkerassistenz. Hier wurden vor allem zwei Szenarien diskutiert: (1) Unterstützung der Arbeitsvorbereitung und -Durchführung durch bestehende generative KI-Systeme (2) Verwendung der Daten eines Werkerassistenzsystems in kundenspezifischen KI-Systemen.
Im Bereich der sozialen Trends sind nicht zuletzt durch die Krisen der letzten Jahre und den demografischen Wandel wichtige Einflüsse auf Werkerassistenzsystem absehbar. In diesem Kontext erörterten wir die zunehmende interkulturelle Zusammenarbeit, eine steigende Varianz in den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Werker sowie die Konzentration eines komplexer werdenden Wissens auf immer weniger Experten.
Mission
Aus dieser Vision sowie den primären Nutzenfaktoren des Produkts ließ sich eine geschärfte Mission ableiten, welche die größten Herausforderungen des Kundenumfeldes der iSAX adressiert und gleichzeitig den Fokus für die Produktstrategie vorgibt.
Die darin enthaltenen Teilmissionen wurden weiter detailliert und bilden die Basis für die nächste Ebene der Product Vision Pyramide – die Strategie.
Strategie
Im ersten Schritt SWOT-Analyse wurden jeweils ca. zehn Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken identifiziert und bezüglich ihrer Relevanz priorisiert. Hier einige Beispiele:
Zu den Stärken zählen die Prozessorientierung und Integrierbarkeit von weasl. Bei den externen Faktoren stehen der Fachkräftemangel und die mehrstufige Digitalisierung als Chancen im Vordergrund. Zu den Risiken gehören die disruptive Komponente der KI und die nicht zuletzt das durch aktuelle Entwicklungen immer größer werdende Thema IT-Sicherheit.
Im zweiten Schritt der SWOT-Analyse (auch TOWS genannt) wurden die Erkenntnisse des ersten Schrittes in konkrete Strategien überführt. Hierbei wurden zwei weitere Informationsquellen als wichtige Katalysatoren zur Identifizierung möglicher Strategien eingesetzt: Das Prozesshaus-Blueprint von Ervolution sowie das Business Modell Canvas.
Mit ihrer Unterstützung wurden durch die Gegenüberstellung von Stärken und Schwächen zu Chancen und Risiken neue Strategien identifiziert sowie bestehende Strategien bestätigt oder aktualisiert.
Roadmap & Requirements
Im Rahmen der Unterstützung von Ervolution beim Aufbau der Product Vision Pyramide wurde exemplarisch eine quartalsweise Roadmap generiert:
Mit einer konkreten Ausgestaltung der Roadmap kann das weasl-Team der iSAX neue und bestehende Anforderung auf eines der Roadmap-Ziele referenzieren und entsprechend priorisieren. Somit besteht für alle Beteiligten ein klar erkennbarer Fokus auf das jeweils nächste Element der Roadmap.
Zusammen mit den Trends und den Ergebnissen der SWOT-Analyse wurden damit sowohl die primären als auch die nachgelagerten Ziele der iSAX mit dem Einsatz der SPE erreicht.
Fazit der Teilnehmer
Dirk Engwicht, Geschäftsführer iSAX
„Aus der nun weiter als bisher gefassten Vision und dem geschärften Mission-Statement ergeben sich für uns neue Ansatzpunkte in der weiteren Entwicklung von weasl.“
Christin Senftleben, Marketing Manager iSAX
„Durch die Anwendung der SPE ist es gelungen, das gemeinsame Verständnis für die Weiterentwicklung von weasl zu vertiefen. Dazu hat insbesondere der systematische und intensive Dialog in den Strategie-Workshops beigetragen.“
Toni Dietrich, weasl-Produktmanager iSAX
„Mit der strategischen Herleitung der Roadmap haben wir ein wirksames Werkzeug in
der Hand, um uns noch stärker auf die darin enthaltenen Ziele zu fokussieren.“
Jörg Domann, Strategie-Berater Ervolution
„Mit weasl verfügte iSAX bereits vor dem Einsatz der SPE über ein hervorragend positioniertes Produkt. Umso mehr freut es mich, dass wir mit dem systematischen Ansatz nicht nur das Ziel einer stärkeren Fokussierung erreichten, sondern auch Impulse für die Weiterentwicklung geben konnten.“